8. April 2025

Bio­West 2025
Bran­che zeigt sich vital und zukunftsorientiert

Auf dem Bio-Branchen-Treff in Düsseldorf trafen 228 Ausstellerinnen und Aussteller auf 2.007 Fachbesucherinnen und -besucher. »Das sind sehr gute Zahlen, die nicht nur für die BioMessen, sondern für die Vitalität der Branche insgesamt sprechen«, sagt Wolfram Müller, Veranstalter der BioMessen.

See­ve­tal, April 2025 /​/​  Die ers­te der vier Bio­Mes­sen des Jah­res setz­te damit einen posi­ti­ven Akzent. »Den kön­nen wir alle aktu­ell gut gebrau­chen. Zwar gibt es für die Bio-Bran­che durch­aus Anlass zu vor­sich­ti­gem Opti­mis­mus. Den­noch muss sie in einem schwie­ri­gen Gesamt­um­feld agie­ren, das von Rezes­si­ons­ängs­ten geprägt wird«, sagt Ver­an­stal­ter Mat­thi­as Deppe.

 

Auf dem Macher­markt prä­sen­tier­ten Bio- und Natur­kos­me­tik-Start-ups ihre Pro­dukt­ent­wick­lun­gen — für die Besu­che­rin­nen und Besu­cher aus dem Han­del eine will­kom­me­ne Gele­gen­heit, indi­vi­du­el­le Pro­duk­te zur Pro­fi­lie­rung des Sor­ti­ments zu ent­de­cken. Gut gefüll­te Gän­ge und ange­reg­te Gesprä­che an den Stän­den sorg­ten für eine ins­ge­samt posi­ti­ve Atmosphäre.

 

Dazu pass­te das The­ma der Podi­ums­dis­kus­si­on »12 Uhr mit­tags«: »Unter­schätz­ter Wirt­schafts­fak­tor – Bio-Bran­che sicht­bar machen«. Aktu­el­le Zah­len des BÖLW ver­deut­li­chen die Bedeu­tung der Bio-Bran­che, wenn es dar­um geht, Arbeits- und Aus­bil­dungs­plät­ze zu schaf­fen, resi­li­en­te Ver­ar­bei­tungs­struk­tu­ren auf­zu­bau­en und länd­li­che Regio­nen zu stär­ken. Adem Kara­kus (Peter­sil­chen), Kat­ja Mey­er (GLS Bank), Janis Radau (Super­Bio­Markt) und Peter Schmidt (LVÖ Nord­rhein-West­fa­len) ergänz­ten die von Mode­ra­tor Det­lef Har­ting vor­ge­stell­ten Zah­len mit Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen und Per­spek­ti­ven aus ihrer täg­li­chen Arbeit — zum Bei­spiel in Bezug auf die Gewin­nung und Bin­dung von Fachkräften.

 

»Wir haben nie das Pro­blem, neue Aus­zu­bil­den­de zu fin­den. Es ist eher so, dass sie, gera­de wenn es um tech­ni­sche Beru­fe geht, uns von Indus­trie­fir­men im Umfeld anschlie­ßend abge­wor­ben wer­den«, berich­te­te Adem Kara­kus. Anders stel­le sich die Situa­ti­on im Han­del dar, so Janis Radau: »Die Super­Bio­Märk­te set­zen mitt­ler­wei­le pri­mär auf sozia­le Medi­en und nie­der­schwel­li­ge Bewer­bungs­mög­lich­kei­ten, mit denen wir zum Bei­spiel auch unse­re Kun­din­nen und Kun­den direkt im Markt errei­chen kön­nen.« Gefragt, an wel­chen Stell­schrau­ben die Poli­tik jetzt anset­zen müs­se, wur­de — wenig über­ra­schend — Büro­kra­tie­ab­bau gefor­dert. »Wir müs­sen mitt­ler­wei­le Men­schen beschäf­ti­gen, die nur am Rech­ner sit­zen, um Doku­men­ta­ti­on zu betrei­ben, ohne dass die­se Daten wei­ter­ver­ar­bei­tet oder sinn­voll für zukünf­ti­ge Pro­jek­te ver­wen­det wer­den«, monier­te Peter Schmidt.

 

Kat­ja Mey­er for­der­te eine ehr­li­che Kom­mu­ni­ka­ti­on der wah­ren Kos­ten kon­ven­tio­nel­len Wirt­schaf­tens: »Was kos­tet es tat­säch­lich, wenn ich die Umwelt ver­nich­te? Natür­lich ist das hart, aber das ist eine Kom­mu­ni­ka­ti­on, die wir auch als Auf­ga­be der Poli­tik anse­hen.« Letzt­lich kön­ne es aber nicht dar­um gehen, auf die Poli­tik zu war­ten — dar­in waren sich die Betei­lig­ten einig. Oder, wie es Peter Schmidt for­mu­lier­te: »Ver­las­se dich nicht auf die Poli­tik, son­dern guck, was du sel­ber machen kannst.« Ein Fazit, das gut zu einer Bran­che passt, deren Pio­nie­rin­nen und Pio­nie­re eben­falls ihren Weg aus der Nische in eige­ner Initia­ti­ve erfolg­reich gegan­gen sind.

 

Auf den gelun­ge­nen Auf­takt der Bio­Mes­sen 2025 folgt am 13. April die Bio­Ost in Leip­zig. Im Herbst fin­den die Bio­Süd (Augs­burg, 28. Sep­tem­ber) und die BioNord (Ham­burg, 12. Okto­ber) statt.