13. September 2023

Bio­Süd
Bio-Bran­che traf sich in Augsburg

Am Sonntag, dem 10. September fand in Augsburg die Fachmesse BioSüd statt. 390 Ausstellende und 2.890 Besuchende erlebten in den vollen Gängen einen lebendigen Messetag mit viel Austausch.
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»Wir freu­en uns, dass trotz des hoch­som­mer­li­chen Wet­ters noch ein­mal mehr Fach­be­su­che­rin­nen und ‑besu­cher als im Vor­jahr ihren Sonn­tag auf der Bio­Süd ver­bracht haben«, sagt Bio­Mes­sen-Ver­an­stal­ter Wolf­ram Müller.

 

Auf gro­ßes Inter­es­se stie­ßen die zahl­rei­chen Neu­pro­duk­te an den Stän­den sowie der Macher­markt­platz. Dort prä­sen­tie­ren sich auf jeder der Bio­Mes­sen Start-ups und jun­ge Unter­neh­men mit ihren Ange­bo­ten. Neben Neu­pro­duk­ten und Ange­bo­ten für die kom­men­de Herbst- und Win­ter­sai­son ging es natür­lich immer wie­der auch um The­men, die die Bio-Bran­che aktu­ell bewe­gen – so zum Bei­spiel, wie das von der Bun­des­re­gie­rung avi­sier­te 30-Pro­zent-Ziel zu errei­chen sei. »Wir wol­len den Öko­land­bau in Bay­ern bis 2030 auf 30 Pro­zent der land­wirt­schaft­li­chen Flä­che aus­bau­en«, bestä­tig­te Minis­te­ri­al­di­ri­gent Fried­rich May­er, Baye­ri­sches Staats­mi­nis­te­ri­um für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und Fors­ten, anläss­lich sei­nes Besuchs auf der Bio­Süd. Das gin­ge aller­dings nur »Schritt für Schritt und gemein­sam mit allen Betei­lig­ten. Erzeu­gung und Markt müs­sen sich im Gleich­klang ent­wi­ckeln.« Rei­ner Erben, Refe­rent für Nach­hal­tig­keit, Umwelt, Kli­ma und Gesund­heit der Stadt Augs­burg, wies in sei­nem Bei­trag auf die Bedeu­tung der Außer-Haus-Ver­pfle­gung zur Errei­chung des 30-Pro­zent-Ziels hin: In Augs­burg habe man, wo die Stadt zustän­dig sei, bereits viel erreicht. Er appel­lier­te an die Lan­des­re­gie­rung, die Umset­zung des The­mas auch im staat­li­chen Bereich aktiv zu unter­stüt­zen. Sascha Dama­schun, Kura­to­ri­ums­mit­glied des Bun­des­ver­bands Natur­kost Natur­wa­ren BNN e.V., for­der­te die Poli­tik eben­falls auf, pas­sen­de Rah­men­be­din­gun­gen zu schaf­fen, um die gesetz­ten Zie­le auch zu errei­chen. »Die Bio-Bran­che hat die Her­aus­for­de­rung ange­nom­men und ist sich der Weg­stre­cke, die es zu gehen gilt, sehr bewusst.« 

 

Die Bio­Mes­sen-Podi­ums­dis­kus­si­on »12 Uhr mit­tags« wid­me­te sich unter dem Titel »Bio zwi­schen Preis und Wert« dem hei­ßen Eisen Preis­wer­bung im Bio-Fach­han­del. »Über jedem Bio-Markt hängt in den Köp­fen der Leu­te qua­si ein Schild auf dem steht, hier ist es teu­er«, stell­te Micha­el Sendl vom Bio­markt-Ver­bund fest. Dage­gen arbei­te der Ver­bund mit der Kam­pa­gne »Bio­Markt garan­tiert Preis­Wert« erfolg­reich an. Jan Nies­sen, Pro­fes­sor für stra­te­gi­sche Markt­be­ar­bei­tung in der Öko-Bran­che an der TH Nürn­berg, warn­te die Bio-Bran­che davor, psy­cho­lo­gi­sche Mecha­nis­men, die im Men­schen ver­an­kert sei­en, zu igno­rie­ren. »Wir sind alle tief drin­nen noch Jäger und Samm­ler, wenn wir einen nied­ri­gen Preis fin­den, akti­viert das unser Beloh­nungs­zen­trum.« Wol­le man Bio breit in der Gesell­schaft ver­an­kern, müs­se man auch bewähr­te Kom­mu­ni­ka­ti­ons­stra­te­gien nut­zen, wie es im LEH eine Selbst­ver­ständ­lich­keit sei. Rebec­ca Kra­mer und Oli­ver Groß von Sonett beton­ten, dass Wert­ori­en­tie­rung seit jeher die Basis der Bio-Bran­che sei; vie­len der Bio-Pio­nier­un­ter­neh­men sei es nicht in ers­ter Linie ums Geld­ver­die­nen gegan­gen. Daher müs­se die Bran­che auch in Zukunft ein kla­res Pro­fil zu zei­gen und sich mit ihren Wer­ten positionieren.

 

Am Ende des Mes­se­ta­ges zeig­ten sich die Ver­an­stal­ter zufrie­den: »Die Bio­Süd ist Jahr für Jahr eine star­ke Ver­an­stal­tung – die­ses Feed­back bekom­men wir immer wie­der von unse­ren Aus­stel­lern, Besu­che­rin­nen und Besuchern.«

 

Am 17. Sep­tem­ber folgt die BioNord, die nach zehn Jah­ren in Han­no­ver in die­sem Jahr am neu­en Stand­ort Ham­burg stattfindet.