»Wir freuen uns, dass trotz des hochsommerlichen Wetters noch einmal mehr Fachbesucherinnen und ‑besucher als im Vorjahr ihren Sonntag auf der BioSüd verbracht haben«, sagt BioMessen-Veranstalter Wolfram Müller.
Auf großes Interesse stießen die zahlreichen Neuprodukte an den Ständen sowie der Machermarktplatz. Dort präsentieren sich auf jeder der BioMessen Start-ups und junge Unternehmen mit ihren Angeboten. Neben Neuprodukten und Angeboten für die kommende Herbst- und Wintersaison ging es natürlich immer wieder auch um Themen, die die Bio-Branche aktuell bewegen – so zum Beispiel, wie das von der Bundesregierung avisierte 30-Prozent-Ziel zu erreichen sei. »Wir wollen den Ökolandbau in Bayern bis 2030 auf 30 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche ausbauen«, bestätigte Ministerialdirigent Friedrich Mayer, Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, anlässlich seines Besuchs auf der BioSüd. Das ginge allerdings nur »Schritt für Schritt und gemeinsam mit allen Beteiligten. Erzeugung und Markt müssen sich im Gleichklang entwickeln.« Reiner Erben, Referent für Nachhaltigkeit, Umwelt, Klima und Gesundheit der Stadt Augsburg, wies in seinem Beitrag auf die Bedeutung der Außer-Haus-Verpflegung zur Erreichung des 30-Prozent-Ziels hin: In Augsburg habe man, wo die Stadt zuständig sei, bereits viel erreicht. Er appellierte an die Landesregierung, die Umsetzung des Themas auch im staatlichen Bereich aktiv zu unterstützen. Sascha Damaschun, Kuratoriumsmitglied des Bundesverbands Naturkost Naturwaren BNN e.V., forderte die Politik ebenfalls auf, passende Rahmenbedingungen zu schaffen, um die gesetzten Ziele auch zu erreichen. »Die Bio-Branche hat die Herausforderung angenommen und ist sich der Wegstrecke, die es zu gehen gilt, sehr bewusst.«
Die BioMessen-Podiumsdiskussion »12 Uhr mittags« widmete sich unter dem Titel »Bio zwischen Preis und Wert« dem heißen Eisen Preiswerbung im Bio-Fachhandel. »Über jedem Bio-Markt hängt in den Köpfen der Leute quasi ein Schild auf dem steht, hier ist es teuer«, stellte Michael Sendl vom Biomarkt-Verbund fest. Dagegen arbeite der Verbund mit der Kampagne »BioMarkt garantiert PreisWert« erfolgreich an. Jan Niessen, Professor für strategische Marktbearbeitung in der Öko-Branche an der TH Nürnberg, warnte die Bio-Branche davor, psychologische Mechanismen, die im Menschen verankert seien, zu ignorieren. »Wir sind alle tief drinnen noch Jäger und Sammler, wenn wir einen niedrigen Preis finden, aktiviert das unser Belohnungszentrum.« Wolle man Bio breit in der Gesellschaft verankern, müsse man auch bewährte Kommunikationsstrategien nutzen, wie es im LEH eine Selbstverständlichkeit sei. Rebecca Kramer und Oliver Groß von Sonett betonten, dass Wertorientierung seit jeher die Basis der Bio-Branche sei; vielen der Bio-Pionierunternehmen sei es nicht in erster Linie ums Geldverdienen gegangen. Daher müsse die Branche auch in Zukunft ein klares Profil zu zeigen und sich mit ihren Werten positionieren.
Am Ende des Messetages zeigten sich die Veranstalter zufrieden: »Die BioSüd ist Jahr für Jahr eine starke Veranstaltung – dieses Feedback bekommen wir immer wieder von unseren Ausstellern, Besucherinnen und Besuchern.«
Am 17. September folgt die BioNord, die nach zehn Jahren in Hannover in diesem Jahr am neuen Standort Hamburg stattfindet.