Am Messetag waren es die 2.384 Fachbesucherinnen- und ‑besucher, 15 Prozent mehr als im Vorjahr, die für umlagerte Stände und entsprechend gute Laune bei den ausstellenden Unternehmen sorgten. »Wir freuen uns sehr, dass die BioNord in Hamburg so gut angekommen ist«, sagt Wolfram Müller, Veranstalter der BioMessen. »Die Zeiten für Bio waren in letzter Zeit nicht einfach. Die BioNord hat hier definitiv einen optimistischen Impuls gesetzt.«
Mit Umweltsenator Jens Kerstan konnte die BioNord einen prominenten politischen Besucher begrüßen. »Ich bin mir sicher, dass der Standortwechsel zu uns an die Elbe für alle eine hervorragende Wahl ist«, stellte er in seiner Ansprache fest. In der Bio- und Fair-Trade-Stadt Hamburg engagiere man sich für Klima, Böden und Wasser sowie dafür, dass gesunde Lebensmittel in den Einkaufskörben landen. »Eine Fachmesse wie die BioNord fehlte seit langem bei uns«, so sein Fazit. Kathrin Jäckel, Geschäftsführerin des Bundesverbands Naturkost Naturwaren BNN e.V., wies darauf hin, dass es um mehr als Fördergelder für einzelne Projekte ginge: »Ich wünsche mir von der Politik insgesamt, dass eine ökologische Land- und Lebensmittelwirtschaft zum Maßstab für das gesamte politische Handeln wird.« Auf einem ausgiebigen Messerundgang besuchte Kerstan anschließend unter anderem Unternehmen, die zu hamburg.bio e.V. gehören. Der Verein will mehr regionale Bio-Lebensmittel auf die Teller bringen und arbeitet eng mit Verwaltung und Politik der Hansestadt zusammen. hamburg.bio Vorstand Karl-Wolfgang Wilhelm freute sich über den Erfolg der Veranstaltung: »Wir haben uns aktiv dafür engagiert, dass die BioNord nach Hamburg kommt. Das, was wir heute hier gesehen haben, zeigt, dass diese Entscheidung eine gute Wahl war.«
Wie bereits auf der BioSüd widmete sich die BioMessen-Podiumsdiskussion dem Thema »Bio zwischen Preis und Wert«. Jan Bolten, Grell Naturkost, Kerstin Stromberg, Sodasan und Manuel Rodriguez, Upländer Bauernmolkerei lieferten einen lebendigen Austausch: Man arbeite durchaus mit attraktiven Einstiegs-Preisen, zum Beispiel bei der »Die Regionalen«-Marke Green Organics, berichtete Jan Bolten: »Wir bemühen uns den Spagat zwischen Angebot und Image zu schaffen, also dem, was hinter den Produkten steht.«»Wir müssen ins Positive kommen«, findet Manuel Rodriguez. Dabei gehe es nicht darum, Geschichten zu erzählen: »Das klingt für mich immer so, als müsse man sich was ausdenken. Wir haben ganz klar Leistungen, die wir darstellen können.« Kerstin Stromberg forderte zum Abschluss der Diskussion die Bio-Branche auf, gemeinsam und resolut aufzutreten: »Nicht so detailversessen, mit klaren Claims und Kampagnen, laut und plakativ, das wäre mein Wunsch.«
»Die Impulse und Ideen der Bio-Branche werden gebraucht, um eine nachhaltige Zukunft zu gestalten«, stellt Veranstalter Matthias Deppe fest. »Die BioMessen werden dafür auch zukünftig Forum und Plattform bieten.«
Die BioMessen-Termine für 2024 stehen bereits fest: Den Auftakt macht die BioWest in Düsseldorf am 7. April, gefolgt von der BioOst in Leipzig am 21. April. Die BioSüd findet am 29. September in Augsburg statt, die BioNord am 13. Oktober in Hamburg.