Seevetal, April 2025 // Erstmals auf der BioOst präsentierten sich Unternehmen aus Sachsen-Anhalt auf einem Gemeinschaftsstand. Der umfangreiche Gemeinschaftstand des Landes Sachsen bot auch in diesem Jahr wieder einen Blick auf die regionale Bio-Vielfalt vor Ort. Auch der Sächsische Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft, Georg von Breitenbuch, besuchte die BioOst und nahm sich Zeit für einen ausführlichen Rundgang. »Unsere sächsische Land- und Ernährungswirtschaft ist von Vielfalt geprägt. Einen Baustein dieser Vielfalt stellt das reiche Angebot an ökologischen Erzeugnissen hier auf der Messe dar. 18 Bio-Unternehmen sind an unserem Messestand vertreten – so viele wie noch nie. Das zeigt das breite Angebot sächsischer Bio-Produzenten, ihren Innovations- und Ideenreichtum«, stellte er fest. Kathrin Jäckel, Geschäftsführerin Bundesverband Naturkost Naturwaren BNN e.V., betonte, dass die Bio-Branche in den vergangenen zwanzig Jahren beständig gewachsen sei und zwar längst über den Bio-Fachhandel hinaus, zum Beispiel in der Außer-Haus-Verpflegung. »Bio ist ist heute ein 17-Milliarden-Euro-Markt. Und ein Wirtschaftsfaktor, der ganz oft unterschätzt wird«, stellte sie fest und wandte sich an den Staatsminister: »Ich würde mich freuen, wenn die kommende Bundesregierung, aber natürlich auch die sächsische Regierung, das mit im Auge haben. Wir stehen eben nicht ›nur‹ für gute Ernährung, sondern ebenso für Arbeits- und Ausbildungsplätze.« Diese Leistungen sollten von der Politik gesehen und berücksichtigt werden. »Da gibt es sicherlich mehr Stellschrauben, an denen man drehen kann, zum Beispiel in der Steuerpolitik. Förderung sollte sich nicht nur an wirtschaftlichen Faktoren orientieren, sondern gezielt Betriebe berücksichtigen, die auch aufs Gemeinwohl einzahlen.«
Die Podiumsdiskussion »12 Uhr mittags« thematisierte die aktuellen Verknappungen bei Rohstoffen wie Kakao, Kaffee oder Früchten, die Herstellung und Handel vor echte Herausforderungen stellen. Franziska Geyer (Ökotopia), Kathrin Jäckel (BNN) Lukas Küttner (Ostmost) und Malte Reupert (Biomare) beleuchteten unterschiedliche Aspekte: Klar sei, dass die aktuellen Probleme durch Wetterextreme, Schädlinge und Krankheiten wesentlich auf den Klimawandel zurückzuführen seien, so Lukas Küttner. Franziska Geyer betonte, dass es wichtig sei, nicht nur die Kundinnen und Kunden, sondern immer auch die Erzeugerinnen und Erzeuger und deren faire Entlohnung im Auge zu behalten. Sowohl sie als auch Malte Reupert hoben hervor, dass die Kundinnen und Kunden im Bio-Fachhandel grundsätzlich qualitätsorientierter und weniger preissensibel seien, als im konventionellen LEH oder Discounter. Das sei ein positiver Aspekt, zumal auch politische Interventionen, wie zum Beispiel Steuersenkungen oder Abgaben, in diesem Falle kein Allheilmittel seien, wie Kathrin Jäckel feststellte. Als mögliche Ansätze, mit der Situation umzugehen wurde von den Teilnehmenden neben Preissteigerungen oder kleineren Verpackungseinheiten bei gleichem Preis immer wieder der Aspekt Kommunikation genannt – zumal diese Herausforderungen die Unternehmen auch in Zukunft begleiten dürften.
Eine Woche zuvor hatte sich die Bio-Branche auf der BioWest in Düsseldorf getroffen. »Die beiden BioMessen im Frühjahr waren für unsere Ausstellerinnen und Aussteller ein ausgesprochen gelungener Auftakt«, fasste Wolfram Müller am Ende des Messetages in Leipzig zusammen. »Wir freuen uns nun auf die BioSüd und BioNord im Herbst, für die sich bereits jetzt ein positiver Anmeldetrend abzeichnet.« Die BioSüd findet am 28. September in Augsburg statt, die BioNord in Hamburg folgt am 12. Oktober.