15. April 2025

Bio­Ost 2025
Bio-Viel­falt in Leipzig

Knapp über 200 ausstellende Unternehmen und 1.732 Besuchende erlebten am Sonntag, dem 13. April eine lebendige und vielfältige BioOst. »Wir freuen uns sehr über die Resonanz auf die bereits fünfte BioOst am Standort Leipzig«, so BioMessen-Veranstalter Matthias Deppe. Während die Zahl der Ausstellenden gegenüber dem Vorjahr leicht zurückging, stieg die der Besuchenden nochmals leicht an.

See­ve­tal, April 2025 /​/​ Erst­mals auf der Bio­Ost prä­sen­tier­ten sich Unter­neh­men aus Sach­sen-Anhalt auf einem Gemein­schafts­stand. Der umfang­rei­che Gemein­schaft­stand des Lan­des Sach­sen bot auch in die­sem Jahr wie­der einen Blick auf die regio­na­le Bio-Viel­falt vor Ort. Auch der Säch­si­sche Staats­mi­nis­ter für Umwelt und Land­wirt­schaft, Georg von Brei­ten­buch, besuch­te die Bio­Ost und nahm sich Zeit für einen aus­führ­li­chen Rund­gang. »Unse­re säch­si­sche Land- und Ernäh­rungs­wirt­schaft ist von Viel­falt geprägt. Einen Bau­stein die­ser Viel­falt stellt das rei­che Ange­bot an öko­lo­gi­schen Erzeug­nis­sen hier auf der Mes­se dar. 18 Bio-Unter­neh­men sind an unse­rem Mes­se­stand ver­tre­ten – so vie­le wie noch nie. Das zeigt das brei­te Ange­bot säch­si­scher Bio-Produ­zen­ten, ihren Inno­va­tions- und Ideen­reich­tum«, stell­te er fest. Kath­rin Jäckel, Geschäfts­füh­re­rin Bun­des­ver­band Natur­kost Natur­wa­ren BNN e.V., beton­te, dass die Bio-Bran­che in den ver­gan­ge­nen zwan­zig Jah­ren bestän­dig gewach­sen sei und zwar längst über den Bio-Fach­han­del hin­aus, zum Bei­spiel in der Außer-Haus-Ver­pfle­gung. »Bio ist ist heu­te ein 17-Mil­li­ar­den-Euro-Markt. Und ein Wirt­schafts­fak­tor, der ganz oft unter­schätzt wird«, stell­te sie fest und wand­te sich an den Staats­mi­nis­ter: »Ich wür­de mich freu­en, wenn die kom­men­de Bun­des­re­gie­rung, aber natür­lich auch die säch­si­sche Regie­rung, das mit im Auge haben. Wir ste­hen eben nicht ›nur‹ für gute Ernäh­rung, son­dern eben­so für Arbeits- und Aus­bil­dungs­plät­ze.« Die­se Leis­tun­gen soll­ten von der Poli­tik gese­hen und berück­sich­tigt wer­den. »Da gibt es sicher­lich mehr Stell­schrau­ben, an denen man dre­hen kann, zum Bei­spiel in der Steu­er­po­li­tik. För­de­rung soll­te sich nicht nur an wirt­schaft­li­chen Fak­to­ren ori­en­tie­ren, son­dern gezielt Betrie­be berück­sich­ti­gen, die auch aufs Gemein­wohl einzahlen.«

 

Die Podi­ums­dis­kus­si­on »12 Uhr mit­tags« the­ma­ti­sier­te die aktu­el­len Ver­knap­pun­gen bei Roh­stof­fen wie Kakao, Kaf­fee oder Früch­ten, die Her­stel­lung und Han­del vor ech­te Her­aus­for­de­run­gen stel­len. Fran­zis­ka Gey­er (Öko­to­pia), Kath­rin Jäckel (BNN) Lukas Kütt­ner (Ost­most) und Mal­te Reu­pert (Bio­ma­re) beleuch­te­ten unter­schied­li­che Aspek­te: Klar sei, dass die aktu­el­len Pro­ble­me durch Wet­ter­ex­tre­me, Schäd­lin­ge und Krank­hei­ten wesent­lich auf den Kli­ma­wan­del zurück­zu­füh­ren sei­en, so Lukas Kütt­ner. Fran­zis­ka Gey­er beton­te, dass es wich­tig sei, nicht nur die Kun­din­nen und Kun­den, son­dern immer auch die Erzeu­ge­rin­nen und Erzeu­ger und deren fai­re Ent­loh­nung im Auge zu behal­ten. Sowohl sie als auch Mal­te Reu­pert hoben her­vor, dass die Kun­din­nen und Kun­den im Bio-Fach­han­del grund­sätz­lich qua­li­täts­ori­en­tier­ter und weni­ger preis­sen­si­bel sei­en, als im kon­ven­tio­nel­len LEH oder Dis­coun­ter. Das sei ein posi­ti­ver Aspekt, zumal auch poli­ti­sche Inter­ven­tio­nen, wie zum Bei­spiel Steu­er­sen­kun­gen oder Abga­ben, in die­sem Fal­le kein All­heil­mit­tel sei­en, wie Kath­rin Jäckel fest­stell­te. Als mög­li­che Ansät­ze, mit der Situa­ti­on umzu­ge­hen wur­de von den Teil­neh­men­den neben Preis­stei­ge­run­gen oder klei­ne­ren Ver­pa­ckungs­ein­hei­ten bei glei­chem Preis immer wie­der der Aspekt Kom­mu­ni­ka­ti­on genannt – zumal die­se Her­aus­for­de­run­gen die Unter­neh­men auch in Zukunft beglei­ten dürften.

 

Eine Woche zuvor hat­te sich die Bio-Bran­che auf der Bio­West in Düs­sel­dorf getrof­fen. »Die bei­den Bio­Mes­sen im Früh­jahr waren für unse­re Aus­stel­le­rin­nen und Aus­stel­ler ein aus­ge­spro­chen gelun­ge­ner Auf­takt«, fass­te Wolf­ram Mül­ler am Ende des Mes­se­ta­ges in Leip­zig zusam­men. »Wir freu­en uns nun auf die Bio­Süd und BioNord im Herbst, für die sich bereits jetzt ein posi­ti­ver Anmel­de­trend abzeich­net.« Die Bio­Süd fin­det am 28. Sep­tem­ber in Augs­burg statt, die BioNord in Ham­burg folgt am 12. Oktober.