29. September 2025

Bio­Süd 2025
Bio-Bran­che prä­sen­tiert sich in Augsburg

378 Aussteller und 3.243 Fachbesuchende trafen sich am Sonntag, dem 29. September auf der BioSüd in Augsburg. Sie nutzten den alljährlichen Branchentreff, um sich über Neuprodukte, Trends, Sortimente und Themen zu informieren und auszutauschen.

See­ve­tal, Sep­tem­ber 2025 /​/​ „Die Bio­Süd ist seit 17 Jah­ren ein fes­ter Ter­min im Bio-Kalen­der und ein wesent­li­cher Bau­stein in der Ent­wick­lung des For­mats Bio­Mes­sen, wie wir es heu­te ken­nen“, so Ver­an­stal­ter Wolf­ram Mül­ler. Das The­ma Ent­wick­lung nahm auch Ver­an­stal­ter Mat­thi­as Dep­pe in sei­ner Begrü­ßungs­an­spra­che auf und erin­ner­te dar­an, dass selbst die Bio­Süd anfangs durch­aus mit Skep­sis betrach­tet wur­de: „Aber wir dür­fen nicht ste­hen blei­ben, nicht als Bran­che und nicht als Bio­Mes­sen“, stell­te er fest. In die­sem Zusam­men­hang sei auch die Öff­nung der Bio­Ost 2026 für End­ver­brau­cher zu sehen: „In die­sen Zei­ten ist es wich­ti­ger denn je, dass wir Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher direkt errei­chen, uns mit dem zu prä­sen­tie­ren, für das wir ste­hen und Men­schen für Bio zu begeis­tern.“ Kath­rin Jäckel, Geschäfts­füh­re­rin des Bun­des­ver­band Natur­kost Natur­wa­ren BNN e.V., wünsch­te sich eben­falls, dass die vor­han­den Poten­zia­le aus­ge­schöpft wer­den: „In poli­ti­schen Gesprä­chen höre ich oft, ‚wenn wir mehr Bio machen wol­len, dann muss zunächst die Nach­fra­ge da sein‹. Das ärgert mich immer, denn wir wis­sen, die­se Nach­fra­ge ist doch längst da. Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher wol­len Bio. Des­halb ist es beson­ders wich­tig, dass wir uns als Bran­che gemein­sam prä­sen­tie­ren und schlüs­sig kom­mu­ni­zie­ren.

Wofür Bio steht und wie erfolg­rei­che Ver­än­de­rung aus­se­hen kann, dar­um ging es auch in der Podi­ums­dis­kus­si­on „12 Uhr mit­tags“ mit dem The­ma „Fai­re Löh­ne, fai­re Prei­se“. Lucia Birk­meir, Land­wir­tin und Bei­sit­ze­rin der jun­gen AÖL berich­te­te von den Pro­ble­men klei­ner Betrie­be, im Wett­be­werb mit den Gro­ßen zu bestehen. „Ich bin ein biss­chen ernüch­tert. Bio und die Bio-Ver­bän­de tun alles, um zu wer­ben, wofür Bio steht und war­um Bio mehr Wert ist und trotz­dem sind die Erzeu­ger­prei­se für uns oft noch zu nied­rig.“ Zusätz­li­che Richt­li­ni­en der Bio-Ver­bän­de könn­ten hier hel­fen, um zum Bei­spiel zu ver­hin­dern, dass Min­dest­lohn-Rege­lun­gen umgan­gen wer­den könn­ten. Simon Kri­scher, Geschäfts­füh­rer Bio­kreis e.V. erläu­ter­te, war­um Bio-Regu­la­ri­en nicht auto­ma­tisch den Aspekt „fair“ ent­hal­ten: „Die Eltern der EU-Bio-Ver­ord­nung haben das nicht getan, weil sie aus der dama­li­gen Situa­ti­on ein­fach nicht glaub­ten, dass das über­haupt not­wen­dig wäre.“ Heu­te sei es wich­tig zu zei­gen, dass auch sozia­le und Preis­ge­rech­tig­keits­the­men zu Bio gehö­ren. Tho­mas Bör­key-Bier­mann, Geschäfts­füh­rer des Groß­han­dels Öko­ring, beton­te, dass es nicht nur auf Regu­la­ri­en ankom­me: „Struk­tu­ren und Tari­fe sind das eine, es kommt aber letzt­lich auf die geleb­te Kul­tur, die Men­schen im Unter­neh­men an.“ Fai­re Löh­ne und fai­re Prei­se durch­zu­set­zen, sei eine Her­aus­for­de­rung, aber: „Es bie­tet auch eine gro­ße Chan­ce für die Bio-Wirt­schaft, sich zu pro­fi­lie­ren“, stell­te Lucia Birk­meir abschlie­ßend fest.

Gute Gesprä­che, vol­le Gän­ge span­nen­de Pro­duk­te und eine Atmo­sphä­re, die immer wie­der als „Fami­li­en­tref­fen“ bezeich­net wur­de: Am Ende des Mes­se-Tages taten sich die Besu­che­rin­nen schwer damit, die Hal­le zu ver­las­sen. Wäh­rend die­se nun ein Jahr auf die nächs­te Bio­Süd war­ten müs­sen, geht es für zahl­rei­che der Aus­stel­ler direkt wei­ter: In zwei Wochen, am 12. Okto­ber, fin­det die BioNord in Ham­burg statt.