1. Oktober 2024

Bio­Süd 2024
Vol­le Gän­ge, posi­ti­ver Ausblick

Besucherandrang und zufriedene Ausstellende – das war das Fazit der BioSüd, die am 29.9. in Augsburg stattfand. 3.180 Besuchende – nochmals zehn Prozent mehr als im Vorjahr – und 389 Ausstellende füllten die beiden Hallen am Messesonntag, um Neues zu entdecken, Kontakte zu pflegen und sich auszutauschen.
Wir freu­en uns, dass so vie­le Akteu­rin­nen und Akteu­re die Bio­Süd für ihr Unter­neh­men nut­zen“, so Wolf­ram Mül­ler, Ver­an­stal­ter der Bio­Mes­sen, die in die­sem Jahr ihr 20-jäh­ri­ges Bestehen fei­ern kön­nen. „Mit dem 30-Pro­zent-Ziel ist Bio poli­tisch trotz aller Wider­stän­de nach wie vor gesetzt“, stellt Ver­an­stal­ter Mat­thi­as Dep­pe fest. „Davon konn­te die Bran­che vor zwan­zig Jah­ren, als die ers­te Bio­Mes­se statt­fand, nur träu­men.“ Neu­pro­duk­te, Start-ups, Ver­bän­de, (Groß-)Handel und Pro­duk­te: Mit vol­len Gän­gen zeig­te die Bio­Süd eine leis­tungs­star­ke und inno­va­ti­ons­freu­di­ge Bran­che. Dass es gilt, die wirt­schaft­li­chen Leis­tun­gen von Bio in Gesell­schaft und Poli­tik sicht­ba­rer zu machen und noch mehr Men­schen mit­zu­neh­men, das war das beherr­schen­de The­ma in Dis­kus­sio­nen und Ver­an­stal­tun­gen. „Klar ist, 30 Pro­zent Bio – das schaf­fen wir nicht allei­ne. Dafür braucht es eine star­ke Ver­brau­cher­schaft, die noch viel mehr zu Bio-Lebens­mit­teln greift. Und es braucht Tage wie heu­te, wo sich die Bio-Bran­che trifft und sich ver­net­zen kann“,so Minis­te­ri­al­di­ri­gen­tin Alex­an­dra Schenk, Lei­te­rin der Abtei­lung Ernäh­rung und Markt Baye­ri­sches Staats­mi­nis­te­ri­um für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und Forsten.
Auch die Podi­ums­dis­kus­si­on 12 Uhr mit­tags wid­me­te sich der Fra­ge, wie Bio vor dem Hin­ter­grund der Bun­des­tags­wahl 2025 als Wirt­schafts­fak­tor wahr­ge­nom­men wer­den kann.
In der Lebens­mit­tel­wirt­schaft arbei­ten mehr Men­schen, als in Auto­mo­bil- und Che­mie­in­dus­trie zusam­men“,stell­te Kath­rin Jäckel, Geschäfts­füh­re­rin des Bun­des­ver­bands Natur­kost Natur­wa­ren BNN e.V. fest. Jan Plag­ge, Prä­si­dent Bio­land e.V. reg­te an, nicht allein die Aus­bau­zie­le in den Mit­tel­punkt zu stel­len: „Das hat uns auch Pola­ri­sie­rung gebracht. Wir soll­ten lie­ber die klei­nen, regio­na­len Schrit­te gehen und hier und heu­te schau­en, was wir errei­chen kön­nen.“ Prag­ma­tis­mus und vor­sich­ti­ger Opti­mis­mus wur­de von allen Teil­neh­men­den als kon­struk­ti­ver Lösungs­an­satz benannt: „Es sind letzt­lich nicht for­mu­lier­te poli­ti­sche Zie­le, son­dern eine siche­re Nach­fra­ge und Per­spek­ti­ve für den Betrieb, die Landwirt:innen zur Umstel­lung bewegen“,so Wil­helm Heil­mann, Geschäfts­füh­rer Natur­land Zei­chen. Der häu­fig wahr­ge­nom­me­nen Pola­ri­sie­rung zwi­schen öko­lo­gi­scher und kon­ven­tio­nel­ler Land­wirt­schaft lie­ße sich am bes­ten begeg­nen, indem man in Pro­jek­ten zusam­men­ar­bei­te, beton­te Niels Kohl­schüt­ter, Geschäfts­füh­rer der Schweis­furth Stif­tung. „Wir haben schließ­lich alle den Kon­sens, dass wir unse­re Lebens­grund­la­gen auf die­sem Pla­ne­ten erhal­ten wol­len, Kon­fron­ta­ti­on hilft da nicht wei­ter.“ Auch Rei­ner Erben, Refe­rent für Nach­hal­tig­keit, Umwelt, Kli­ma und Gesund­heit der Stadt Augs­burg, beton­te, dass es wich­tig sei, zu zei­gen, was hin­ter Bio stün­de: „Regio­na­le Wert­schöp­fungs­ket­ten und der Zusam­men­hang zwi­schen Land und Stadt.“ Kath­rin Jäckel brach­te es abschlie­ßend auf den Punkt: „Ich den­ke, wir dür­fen opti­mis­tisch sein, was die Zukunft von Bio angeht. Wir haben hohe Zie­le und wir sind oft sehr kri­tisch, wenn es um das Erreich­te geht. Aber hier auf den Bio­Mes­sen kön­nen wir auch spü­ren, dass wirk­lich schon viel pas­siert ist.“
 
Auf die Bio­Süd folgt am 13. Okto­ber die BioNord in Ham­burg. Sie mar­kiert das 20-jäh­ri­ge Jubi­lä­um der Bio­Mes­sen – 2004 fand die ers­te BioNord eben­falls in Ham­burg statt.