„In diesem Jahr feiern die BioMessen 20-jähriges Jubiläum, die BioOst gibt es 10 Jahre und es war die 50. BioMesse seit 2004 – da freuen wir uns natürlich sehr über diesen Zuspruch“, sagt Veranstalter Matthias Deppe.
Auf einem gemeinsamen Rundgang besuchten Gisela Reetz, Staatssekretärin Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft und Torsten Weil, Staatssekretär Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft, Unternehmen aus Sachsen und Thüringen. „Die Messe ist eine wichtige Plattform, auch um regionale Wertschöpfungsketten enger zu knüpfen. Insbesondere die Verbindung von Regionalität mit dem Bio-Segment hat einen Mehrfachnutzen“, stellte Gisela Reetz fest. Das bestätigte auch Torsten Weil: „Wir alle wissen, wie wichtig gerade auch regionale Messen wie die BioOst für Austausch und Vernetzung von Fachpublikum, für Politik und Wirtschaft sind.“ Kathrin Jäckel, Geschäftsführerin Bundesverband Naturkost Naturwaren BNN e.V. machte deutlich, dass es sich dabei um ein Prinzip handelt, dass die Bio-Branche insgesamt auszeichnet: „Ihr macht mit diesem Projekt etwas sehr Wichtiges für die gesamte Bio-Branche, und zwar etwas, dass auch beim BNN zentral ist: Akteurinnen und Akteure miteinander zu vernetzen. So wie wir beim BNN Einzelhandel, Großhandel und Verarbeitung unter unserem Verbandsdach zusammenbringen, so passiert das bei den BioMessen live vor Ort an den vier Standorten.“
Auf der Podiumsdiskussion 12 Uhr mittags wurde das Thema Mehrweg in der Bio-Branche diskutiert. Einig waren sich die Diskutierenden, dass der Bio-Fachhandel hier eine wichtige Rolle spielt: „Die Entscheidung, was am ökologischsten ist, dürfen wir nicht den Konsument:innen überlassen“, fand Veronika Pfender, Geschäftsführerin des Unternehmens Dotch, das gerade eine Mehrweg-Lösung für Speiseöl an den Start gebracht hat. Das bestätigt auch Hilmar Hilger von der Rheinsberger Preussenquelle. „Das Empfehlungsmarketing des Ladens macht viel aus und sollte genutzt werden, um Einkaufsentscheidung leichter zu machen.“ Mehrweg anzubieten, sei für den Einzelhandel kein Selbstläufer und mit Aufwand verbunden, berichtete Jonathan Kirchner von der VG Dresden. „Dass jede Marke ihre eigene Flasche hat, macht es nicht einfacher.“ Jan Schürmann vom Großhandel Naturkost Erfurt wünschte sich „Weniger Komplexität. Das sollte regulatorisch von der Politik geregelt werden, dann wäre allen Beteiligten sehr geholfen.“ Julia Klein vom Mach Mehrweg Pool e.V. forderte dazu auf, Mehrweg-Lösungen langfristig in die Zukunft zu denken. „Lebenszyklusanalysen allein sind kein geeignetes Werkzeug für strategische Zukunftsentscheidungen. Wir sollten uns trauen, Mehrweg als völlige Normalität zu denken.“
Unternehmen aus Sachsen gab es auf dem Gemeinschaftstand des Landes zu entdecken, der Thüringer Großhandel Naturkost Erfurt war ebenfalls mit zahlreichen seiner Lieferanten vertreten. Auf großes Interesse bei den Fachbesuchenden stieß auch der BioMessen-Machermarktplatz, auf dem sich Start-ups präsentierten. „Nach der erfolgreichen BioWest vor zwei Wochen durften wir nun auch in Leipzig wieder erleben, wie groß das Interesse am direkten Erleben und persönlichen Austausch vor Ort ist“, bilanziert Veranstalter Wolfram Müller nach den beiden Frühjahrs-Veranstaltungen.
Nach der Sommerpause geht es im Herbst weiter: Am 29. September findet die BioSüd in Augsburg statt, am 13. Oktober die BioNord in Hamburg.